Die besten Tipps von Tretwerk, dem Spezialisten für alles, was Fahrräder betrifft.
Hier die einfachen Tipps – damit du nicht unnötig in Gefahr gerätst:
Sommerzeit heißt auch Gewitterzeit – ein kräftiges Gewitter ist schnell da. Nicht alle wissen jedoch, wie sie sich in solch einer Situation verhalten sollen. So ungefährlich wie im Auto sind Blitze auf dem Fahrrad jedenfalls nicht. Radfahrer*innen sollten daher besonders vorsichtig sein.
Wenn eine Radtour ansteht, dann ist es ratsam, einen Blick in die Wetterkarte zu werfen oder die lokalen Wetternachrichten aus der Region im TV oder Radio zu verfolgen, um nicht von einem gefährlichen Unwetter auf dem Rad überrascht zu werden.
Fahrräder können entgegen landläufiger Meinung sehr wohl vom Blitz getroffen werden und unterscheiden sich in diesem Punkt fundamental von einem Auto, bei dem der sogenannte „Faradaysche Käfig“ einen wirksamen Schutz im freien Gelände gegen Blitz und Gewitter bietet. Sich dieser tödlichen Gefahr auszusetzen will keiner und so sollten folgende Vorsichtsmaßnahmen in Erwägung gezogen werden.
Schon bevor du den Blitz bemerkst, kündigt entfernter Donner von einem nahenden Gewitter, das dich in der freien Natur unter Umständen in weniger als einer halben Stunde erreichen kann. Jetzt ist richtiges Verhalten das Gebot der Stunde!
Dein Fahrrad hat zwar gummierte Griffe und Reifen, aber dennoch ist dies keine ausreichende Isolierung, die dich gegen Gewitter und Unwetter schützt. Die verbauten Metallteile sind hervorragende Leiter und können so den Blitz regelrecht anziehen und zu einer höchst gefährlichen Gefahr werden.
Radler*innen, die von einem Gewitter während der Radtour überrascht werden, sollten sofort absteigen und sich vom Fahrrad reichlich Abstand halten. Dies ist wichtig, da ein einschlagender Blitz in das Fahrrad sich über das Erdreich weiterverbreitet und Kinder wie Erwachsene immer noch treffen kann. Daher immer mindestens 10 Meter oder besser mehr Abstand vom Rad halten.
Wohin bei Gewitter? Richtiges Verhalten ist überlebenswichtig!
Ein sicherer Ort vor Gewitter sind natürlich Gebäude oder Häuser mit vorhandenen Blitzableitern. Aber was ist, wenn das Unwetter die in der freien Natur oder im Gelände mit vielen Bäumen überrascht – wohin dann?
So empfiehlt der Deutsche Fahrrad-Club, sich vom Waldrand und Baumstämmen möglichst fernzuhalten und auf gar keinen Fall Schutz vor Regen und Sturmböen unter Ästen zu suchen. Auch alleinstehende hohe Bäume solltest du meiden, da diese das Potenzial haben, Blitze anzuziehen. Sturmböen, die meistens als Begleitung mit dem Gewitter einhergehen, können Äste brechen und so zu einer nicht abzuschätzenden Gefahr werden.
Meide bitte auch metallene Leitungen wie Überlandleitungen, frei stehende Türme oder hohe Masten, überall steckt Metall drin, das sich bei Gewitter als ein gefährlicher Leiter erweisen könnte.
Unterwegs im freien Feld solltest du an der tiefsten Stelle des Geländes mit geschlossenen Beinen in die Hocke gehen, Arme eng anlegen und die Füße zusammenhalten. Schlägt ein Blitz in der Nähe ein, ist die Gefahr in dieser Stellung am geringsten sein. Bist du mit anderen in einer Gruppe auf Radtour, dann bitte einzeln in der Hocke verweilen und nicht dicht beieinanderstehen bleiben oder sich berühren.
Telefonieren? Ja oder nein?
Mit dem eigenen Handy zu telefonieren, ist in Ordnung. Anders sieht es aber aus, wenn zu Hause über eine Kabelverbindung telefoniert wird, dann besser keine Anrufe tätigen oder entgegen nehmen.
So erkennst du, wie weit das Gewitter entfernt ist.
Um zu wissen, wie nah sich das Gewitter befindet, misst du die Zeit, die zwischen Blitz und Donner liegt. Da sich der Schall in der Luft langsamer ausbreitet, hören wir den Donner erst nach dem Blitz. Wenn der Abstand zehn Sekunden oder weniger beträgt, ist das Gewitter sehr nah und die Gefahr für Blitzeinschläge in unmittelbarer Nähe sehr hoch – es besteht Lebensgefahr!
Die einfache Faustregel lautet, die Sekunden bis zum Donner zählen und dann durch 3 teilen. (Der Schall legt pro Sekunde ca. 333 Meter zurück – einfach zu merken!)
Wasser und Flüsse – gilt für Biker*innen und Outdoor-Aktivitäten zu Fuß gleichermaßen!
Offenes Wasser wie z. Baggerseen und Flüsse bitte bei Gewitter unbedingt meiden.
Wasser ist für Strom ein idealer Leiter und sich hier in der Nähe aufzuhalten bringt dich und
deine Lieben – Kind und Partner – in Lebensgefahr. Dies gilt natürlich auch für alle anderen Menschen, die dich auf der Radtour begleiten.
Nochmal im Schnelldurchgang: wie reagiere ich richtig bei Donner und Blitz?
- Niemals ein herauf ziehendes Gewitter unterschätzen – dies kann böse enden!
- In der freien Natur die tiefste Stelle im Gelände suchen – egal, ob die Kleidung mal schmutzig wird.
- Bei stehenden Bäumen darauf achten, das du nicht direkt unter den Ästen stehst – die können durch Sturmböen brechen und dich schlimm verletzen!
- Arme anlegen und in die Hocke gehen – sich kleinmachen.
- Abstand von anderen in der Gruppe halten.
- Masten, Türme, Überlandleitungen unbedingt meiden.
- Nicht unter hohen Bäumen verweilen.
- Reichlich Abstand vom Fahrrad oder E-Bike halten – Metall Teile des Rades sind gute Leiter und können dir gefährlich werden.
- Vor einer bevorstehenden Radtour noch mal die Wettermeldungen abfragen – Wetterdienste im Radio oder als App auf dem Smartphone sind heute sehr verlässliche Medien.
- Die Zeit messen zwischen Blitz und Donner – so kannst du wissen, wie weit das Unwetter in etwa entfernt ist.
- Abwarten bis das Unwetter weitergezogen ist, keine Risiken eingehen, so viel Zeit muss sein.
- Niemals offenes Wasser oder Fluss Landschaften aufsuchen – erhöhte Blitzeinschlagsgefahr!
- Lieber eine geplante Tour abbrechen oder verschieben, als sich und andere in tödliche Gefahr zu bringen!
Disclaimer:
Mit diesem kleinen Artikel „Was ist bei Gewitter zu beachten, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin“ wollten wir dir ein paar nützliche Tipps an die Hand geben. Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar und erhebt auch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit in vollem Umfang. Gerne nehmen wir deine Anregungen oder Kritik entgegen. Anruf oder Mail sind willkommen.